Loading...

August


20. August: 
Es geht los.
Ich habe mich von allen verabschiedet, ob am Abend zuvor bei meinen Freunden, die mich überrascht haben und mir noch ein sehr schönes und persönliches Geschenk überreicht haben (danke!<3), oder dann bei meiner Familie und besten Freundin am Flughafen. 
Anna und ich waren 28 Stunden unterwegs und mit kleineren Komplikationen (warum liegen denn da unsere Koffer auf dem Gepäckband, die sollten doch durchgecheckt werden...) kommen wir pünktlich um 12 Uhr Ortszeit in Balsas an. 

Schwester E'vila haben wir bereits neun Stunden zuvor in Imperatriz kennengelernt, denn sie hat uns zusammen mit einem Freund am Flughafen abgeholt und ist mit uns gemeinsam die sechs Stunden Bus bis nach Balsas gefahren. 
Der aufmerksame Leser fragt sich jetzt bestimmt: "sechs Stunden Bus, neun Stunden vorher am Flughafen abgeholt... was ist denn mit den restlichen drei Stunden?"
In diesen drei Stunden haben wir eine erste Kostprobe von der Offenherzigkeit der Brasilianer bekommen dürfen. Denn der Freund der Schwester, der uns ja mit abgeholt hatte, fuhr uns mit seinem Auto zu ihm nach Hause und wir konnten uns erstmal ausruhen (zwischen den Flügen hatten wir so gut wie gar keine Zeit - in Lissabon haben wir einen kurzen Sprint zum Gate einlegen müssen, denn unser Flug war schon aufgerufen worden). 
Außerdem hat er uns typisch mexikanisches Gebäck angeboten, was ziemlich lecker und krümelig war. 

9 Stunden später in Balsas, nach den Begrüßungen der Schwestern


(Begrüßungsschild an der Haustür)
sind wir dann eigentlich direkt ins Bett und haben -in meinem Fall- 14 Stunden geschlafen.


Am Mittwoch haben wir unser Gepäck ausgepackt, Fotos aufgehängt und hatten ansonsten frei, genauso, wie an den folgenden Tagen.

Freitagabend hatten wir dann unseren ersten Programmpunkt, nämlich einen kulturellen Abend, der jedes Jahr einmal stattfindet und bei dem wir dann auch direkt der Gemeinde vorgestellt wurden. Außerdem haben wir dort ein Mädchen in unserem Alter kennengelernt, die sich uns auf deutsch als Flora vorgestellt hat und die uns erklärte, dass sie für fünf Jahre in Österreich gelebt hat. 
An dem kulturellen Abend waren alle, ausnahmslos alle Menschen sehr freundlich zu uns und wollten sich oftmals persönlich bei uns vorstellen.

Am Samstag Abend sind wir mit den Schwestern in einen Wortgottesdienst gegangen, bei dem wir nochmal der Gemeinde vorstellt wurden, genauso am Sonntag in der Messe. 

Montagmorgen war endlich unser erster richtiger Arbeitstag:
Wir sind um 5:15 Uhr aufgestanden, haben um 6:00 Uhr zusammen mit den Schwestern gebetet und anschließend gefrühstückt und sind dann gegen halb acht mit dem Auto zum Kindergarten gefahren. 

Auch dort wurden wir total freundlich empfangen:


(zur Begrüßung wurden wir einmal von allen Kindern umarmt)
Gearbeitet haben wir an dem Tag noch nicht wirklich, vor allem weil uns die Sprache doch noch sehr schwer fällt, aber mit den Kindern kann man zum Glück auch gut ohne Worte kommunizieren. 

Am Dienstag hatten wir das gleiche Programm, sind aber abends zum Capoeira, eine brasilianische Sportart die aus tanzen und kämpfen besteht, gegangen, das hat vorallem mir sehr viel Spaß gemacht.

Mittwoch ist immer unser freier Tag um Wäsche zu waschen und zu putzen und um Sachen zu machen, die so über die Woche anfallen. 

Donnerstags helfen wir
Irmã Maria Luiza ihre Krankenstation, die sie gerade errichtet, mit aufzubauen, also zum Beispiel den Garten davor umzugraben, oder Aufkleber von den Waschbecken abzumachen, was eben so anfällt. 

Freitags ist eigentlich dasselbe Programm, allerdings hatten wir diesen Freitag ein besonderes Fest im Kindergarten, nämlich das Fest der Liebe für die Eltern der Kindergartenkinder. Weil das Fest abends stattgefunden hat, haben wir tagsüber alles vorbereitet. 
Während des Festes hat Irm
ã Rosirene die Besucher über die Wichtigkeit einer gesunden und funktionierenden Beziehung informiert und Aufklärungsarbeit für die Menschen geleistet, die so etwas zuhause nicht gelernt haben. 










(in Deutschland ist so eine Deko wohl undenkbar)
Samstags
und sonntags haben wir theoretisch immer frei, allerdings kommen die Schwestern meist spontan mit irgendeinem Programmpunkt um die Ecke und wir kommen dann einfach mit. Am Samstag zum Beispiel, wurden wir zu einem Treffen von jungen Müttern mit ihren Kindern mitgenommen, bei dem die Kinder gewogen und gemessen wurden und wir ein bisschen mit auf die Kinder aufgepasst haben. 
Am Samstagabend waren wir mit Flora, die wir bei dem kulturellen Abend kennengelernt haben, und ihrer Schwester Pizza essen, das war echt lecker, vor allem, weil die anderen Gerichte, die ich sonst esse, meistens nicht sehr stark gewürzt sind, die Pizza aber schon! 

Alles in allem wurden wir also total freundlich empfangen und uns wurde und wird viel Zeit zum Eingewöhnen gegeben. Im Gegenzug müssen Anna und ich dafür vorallem die Sprache fleißig lernen, damit uns mehr Aufgaben übertragen werden können und um uns besser mit den Schwestern und den Menschen generell unterhalten zu können.
Ich bin wirklich sehr glücklich, mich für diese Stelle entschieden zu haben!




- Ich wurde bereits gefragt, ob ich wohl schon verheiratet bin, mit 18 ist das hier nämlich nicht unüblich -